Zweite Petri-Musik mit Improvisationen, Witz und Informationen
Mit einem flotten Lied auf den Lippen bzw. der Blockflöte kam er vom Eingang aus am Publikum vorbei auf die Bühne des Gemeindesaales in Versmold, die für das zweite Konzert der Reihe „Petri-Musik“ zur Kleinkunstbühne wurde – nicht ohne die Zuhörer zum Mitklatschen zu animieren: Dr. Wolfgang Baumgärtner, von Haus aus Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie. Aber eben auch Musiker, Songschreiber, Sänger und Moderator. Wer das Multitalent aus Melle schon zu anderer Gelegenheit gesehen hat, weiß auch um seine Zauberkünste.
Mit dem „Ostertanz“, einer Klezmermusik aus der Feder des Mellers, begann ein unterhaltsames Konzert unter dem Thema „Vertrautes und Fremdes“. An seiner Seite hatte der auf einer Blockflöte, Trompete und einer Melodica (einer Harmonika mit Mundblasstück) spielende und singende Baumgärtner den Jazz-Gitarristen Jörg Fleer. Unglaublich, was der Bielefelder aus seiner E-Gitarre, einer Stratocaster, für Töne zauberte. Die Beiden musizieren bereits seit 25 Jahren gemeinsam. „Jazz-Musik ist Improvisation“, erklärte der Meller. Das Duo war so aufeinander eingespielt, dass man davon nichts merkte. Die Chemie zwischen den Beiden stimmte, ein kongeniales Paar.
Immer wieder wurde das Publikum zum Mitsingen aufgefordert, was eine vertraute Atmosphäre schaffte. Bei Stücken wie „Jetzt tönen die Lieder“, „Hey ho, vertrau‘ auf deine Kraft“ und „Froh zu sein bedarf es wenig“ klappte die Zusammenarbeit hervorragend, ja sogar im Kanon hörte sich der Gesang nahezu perfekt an. Nur bei „Die Gedanken sind frei“ gab es eine Schwierigkeit: das Duo spielte diesen Walzer im Tangostil – eben ganz dem Thema „Vertrautes und Fremdes“ entsprechend. Das war dann doch zu fremd für viele Ohren, fand aber Gefallen, wie man dem Applaus entnehmen konnte.
Zwischen den zwölf Songs – die zwischen den Genre Klezmer („Didis Traum“), Volksliedern aus verschiedenen Ländern („Misirlou“), Jazz (unter anderem ein geistliches Lied, dessen Text im Gesangbuch unter der Nummer 499 zu finden ist und zum Blues umgewandelt wurde) und Eigenkompositionen („Flamencolor“) wechselten – gab der Doktor Interessantes aus der Medizin zum Besten. Die stets mit dem Bezug auf Musik bezogenen Informationen untermalte er oft mit einem kurzen Witz. Besonders die Aussagen „Sie sind alle musikalisch“ sowie „Singen stört depressive Gedanken“ hatten einige zum Nachdenken angeregt, wie man in der Pause vernehmen konnte, in der Baumgärtner für Fragen und Antworten zur Verfügung stand.
Ein rundum vielseitiges Konzert, das mit zwei Zugaben die Gäste in den Sonntagabend entließ.
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